Ausgelacht

Korea.net / Korean Culture and Information Service (Photographer name) / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)

Welche Geschichten erzählt man in diesen Zeiten? Geschichten von früher, aus der guten alten Zeit, als wir die Welt noch retten wollten? Als wir glaubten, sie noch retten zu können? Geschichten über die Zukunft, in der alles wieder gut sein wird? Geschichten die Mut machen und die wir nur schwer glauben können? Geschichten über die Gegenwart, von Helden die sich opfern, von Opfern, die in Würde leiden, wenn Hilfsbereitschaft und Klopapier?

Ich glaube, ich will Geschichten, die mich mitnehmen an einen anderen Ort, in eine andere Zeit, Geschichten, die nichts mit Corona zu tun haben. Nicht, weil ich nichts mehr darüber hören will, sondern weil ich ständig darüber höre, sehe und lese, weil da noch Raum für anderes sein muss. Wofür auch immer, wenn es nur gut gemacht ist. Ich will Lachen hören. Ich will in einer Geschichte versinken und in einer anderen Welt wieder auftauchen.

Kann das mal bitte jemand organisieren?

Natürliche Intelligenz

Von ©noisytoy.net – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31846055

Ich liebe es, in Foren nach Antworten zu stöbern, dabei ist mir die Frage eigentlich egal. Den meisten, die dort antworten, ist sie, jedenfalls habe ich diesen Eindruck, auch komplett egal. Ein fiktiver Verlauf könnte etwa so lauten (der Fairness halber verzichte ich darauf, auch die Rechtschreibfehler zu imitieren und mache nur die, um die ich nicht herumkomme).

A: Auf meinem Fernseher steht die Typenbezeichnung AE240ST2685-3. Leider habe ich kein Handbuch für das Gerät und jetzt möchte ich einen Film in 3D sehen.

B: Da kann ich dir leider nicht helfen.

C: Was genau ist dein Problem? Das Handbuch, der Fernseher oder der Film? Etwas mehr Genauigkeit wäre schon gut.

A: Also der Film ohne Handbuch läuft nicht auf dem Fernseher, oder schon, aber nicht in 3D. Und so sieht er scheiße aus.

C: Bist du blöd oder stellst du dich nur so? Was denn Weiterlesen

Danke, geht schon

Ich neige ja nicht zum Alkoholkonsum.

Eigentlich muss ich mich sogar dazu ermahnen, regelmäßig ausreichend Wasser zu trinken. Zum Bier trinken ermahnt mich niemand. Es gelingt auch so. Nicht oft, nur bei Familienfesten. Taufen. Geburtstagen. Hochzeiten. Beerdigungen. Weihnachten. Ostern. Pfingsten. Kirmes. Urlaub. Fußball im Fernsehen. Nachrichten. Werbepausen. Vor oder nach den Mahlzeiten. Sonst eigentlich nicht.

Okay, zugegeben, ich übertreibe.

Nein, nicht den Konsum, nur die Aufzählung. Aber am nächsten Morgen fühlt es sich immer so an, als seien die Symptome gerade mal erst verschwunden und jetzt schon wieder da. Die Stirn droht die ganze Zeit über die Augen zu rutschen, jedenfalls Weiterlesen

leichte athletik

leichte athletik: Launige Gedichte – das neue Buch von Rainer Strobelt ist vor ein paar Tagen erschienen. Mir hat er ein, nein zwei Exemplare geschenkt. Ich bin überzeugt, dass er viele weitere Bücher verschenken möchte, aber auch Lyriker mögen es, wenn ihre Bücher gekauft werden.

leichte athletik
Peter Segler Verlag
ISBN: 978-3931445249

Leseproben gibt es unter Rainer Strobelt

So ein Gedichtband sollte – und meine Meinung ist hier genauso maßgeblich wie die von Hans und Franz – wie eine Schachtel Pralinen genossen werden: Nicht alles auf einmal. Rainer schreibt, wie ich an anderer Stelle schon angemerkt habe, sehr kurze Gedichte. Keine Zeit ist also keine Ausrede.

Im Bücherregal stünde Rainer gleich neben August Stramm – keine schlechte Gesellschaft für einen Lyriker und ein guter Grund gleich auch noch ein wenig Stramm zu kaufen, falls der Platz neben Strobelt noch frei sein sollte. Stramms Dissertation über das Welteinheitsporto würde ich an dieser Stelle nur den ganz hart gesottenen Lesern empfehlen wollen, seine expressionistischen Gedichte hingegen… aber bleiben wir bei Rainer Strobelt. Rainer hat einen ausgeprägten Sinn für Humor, das zeigt sich nicht erst in seinem neuen Buch, hier aber ganz besonders. Er kommt aber nicht als anbiedernder Gebrauchslyriker mit zertifizierter Massentauglichkeit daher, sondern zieht das leise Lächeln vor, das Vergnügen auf den zweiten Blick.

Übrigens: Das hier ist keine Verkaufsveranstaltung, man kann die Seite auch wieder verlassen, ohne Lösegeld zahlen zu  müssen.

PS: Danke an Jules vom Teestübchen Trithemius: Jetzt habe ich endlich kapiert, wie man Links nicht so tollpatschig einbaut.