Eintagsfliege

Eine Ephemera danica, auch Maifliege oder Dänische Eintagsfliege genannt, sitzt an der Wand. Eintagsfliege, wie oft hat man das Wort schon gehört oder verwendet. Okay, ich nicht. Nicht dass ich wüsste.

Unglaubliche Insekten. Sie schaffen eine Generation pro Jahr, manche Arten brauchen sogar vier Jahre für eine Generation – und dann lebt die erwachsene Eintagsfliege einen Tag. Gut, manche Arten schaffen eine Woche, andere aber nur wenige Minuten. Ein langer Anlauf für einen winzigen Sprung.

Verkümmerte Fresswerkzeuge und ein funktionsloser Darm, in ihrem kurzen Leben nehmen Eintagsfliegen keine Nahrung auf. Paarung. Eiablage. Aus. Was für ein Leben. Aber vermutlich geht es genau darum: Weitermachen. Und den eigenen Nachkommen wünschen, dass die es mal besser haben.

Nicht schon nach 3 Minuten erschlagen werden.

 

Gefurcht & gefürchtet

Eigenes Foto

Besuch. Ein Fremder. Nicht vor der Tür, nein, auf der Tür.

Ein gefurchter Dickmaulrüssler. Habe ich natürlich nicht gleich erkannt, aber wenn man ihn googelt…ja, das geht, auch wenn man seinen Namen noch nicht kennt. Käfer. Deutschland. Lange Kopffühler, dann muss man nur noch einige Dutzend Käfer betrachten und ist dann recht zügig beim gefurchten Dickmaulrüssler.

Das geht deshalb so zügig, weil es reichlich Seiten gibt, die vor ihm warnen. Nein, er frisst die Tür nicht weg. Er ist ohnehin kein er sondern eine sie. Immer. Der gefurchte Dickmaulrüssler ist immer die gefurchte Dickmaulrüsslerin. Wer gibt denn einer Dame bitte einen solchen Namen? Obwohl, ich hätte darauf kommen können, also nicht auf den Namen, sondern darauf, dass es sich um ein Weibchen handelt, denn die Natur schafft oft prächtige Herren Weiterlesen

Nachts vor der Tür

Nanu, dachte ich mir, ein Spinnennetz. „Nanu“ ist bestimmt kein besonders außergewöhnlicher Gedanke, aber wenn ich allein bin, dann denke ich manchmal solche Sachen. Gut beleuchtet, also könnte ich bestimmt ein Foto machen. Gesagt, getan. Kaum aber betrachtete ich das Bild am PC, bemerkte ich einen roten Punkt, den ich mir selbstverständlich genauer ansehen wollte. An der Grenze der Auflösung, kurz bevor nur noch Pixel zu sehen waren, erkannte ich, was da im Netz zappelte.

Ich eilte natürlich sofort zur Tür, doch da war nichts mehr, kein Netz, kein roter Punkt. Ich hoffe doch sehr, das alles gut gegangen ist. Wenn nicht, dann muss eben auch bei uns das Christkind die Bescherung übernehmen.

 

Gartengast

Foto: Elfie Voita

Einer der schöneren Tage der Woche, nachmittags. Eine Tasse Kaffee auf der Terrasse. Also zwei Tassen, genaugenommen. Und Plätzchen. Selbstgebackene. Nicht von mir. Auf dem Kissen eine fette Fliege, die ich mit einem kurzen Klopfen auf das Kissen verscheuche. Nun sitzt sie auf dem Boden – und nur deshalb bemerken wir das grüne Insekt, das sich gerade zielstrebig – sage ich so, keine Ahnung, ob es ein Ziel hatte – am Tisch vorbei bewegt.

Wie an anderer Stelle schon berichtet, erhöht so ein Blog die Aufmerksamkeit auch für Kleinigkeiten, lässt uns genauer hinschauen und einfach mehr sehen. So auch diesmal, das grüne Wesen will allerdings nicht so recht fotografiert werden, ist richtig schnell, verdächtig schnell, fürchtet vielleicht die Identifizierung. Dann gelingt es doch, erst im Schatten, dann im Sonnenlicht. Und erst vergrößert auf dem Display zeigt sich, was für eine Schönheit wir da getroffen haben. Weiterlesen

Spinne am Morgen

Foto: Leonie Voita

Foto: Leonie Voita

„Das Sprichwort Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen,Spinne am Abend erquickend und labend bezieht sich nicht, wie meist irrtümlich angenommen, auf die Spinnen, mit denen die Menschen teilweise ihr Zuhause teilen, sondern auf die schöpferische Tätigkeit des Spinnens. Die Vermutung, dass also eine des Morgens gesehene Spinne Unglück bringe, ist reiner Aberglaube und geht auf eine Fehlinterpretation zurück.“ Wikipedia

Das Exemplar auf dem Foto, übrigens von beeindruckender Größe, sahen wir heute morgen im Carport. Obwohl wir nicht einmal drei Kilometer entfernt von unserem ehemaligen Haus in Warendorf leben, finden wir hier eine deutlich veränderte Fauna vor. Die Insekten sind größer und der Maulwurf in unserem Garten schreckt vor nichts zurück.

 

Flotter Käfer

Bild: Leonie Voita

Bild: Leonie Voita

Foto: Leonie Voita

Foto: Leonie Voita

Wer war das denn?

Wieder ein Foto, das im Wald in Aurich entstanden ist, der offenbar immer wieder Überraschungen für uns bereithält. Vielleicht bemerken wir in diesem Wald aber auch einfach mehr, weil wir schon damit rechnen, dort etwas zu finden. Der Käfer rannte uns über den Weg, ziemlich schnell und sehr groß, drei Zentimeter vielleicht. Ich habe versucht, eine 2-Euro-Münze neben ihn zu legen, damit es leichter wird, seine Größe einzuschätzen, aber im Unterschied zu Menschen schien er keinen Wert darauf zu legen, mit Geld gesehen zu werden. Weiterlesen

Salticus scenicus

•Source: picture taken by Olaf Leillinger on 2005-09-18 • License: CC-BY-SA-2.5 and GNU FDL

• Source: picture taken by Olaf Leillinger on 2005-09-18
• License: CC-BY-SA-2.5 and GNU FDL

Ich teile seit wenigen Tagen meinen Arbeitsplatz mit einer Spinne. Ich pflege zumindest die Überzeugung, dass es ein beabsichtigtes Teilen ist, ein Akt der Duldung sozusagen, wenn auch nicht der Zuneigung, den ich jederzeit durch eine gewalttätige Intervention beenden könnte. Wie das so ist mit Bekanntschaften, man sieht sich einmal, nimmt kurz Notiz voneinander, und vergisst den Anderen sogleich wieder. Was mir bei Spinnen nicht passiert. Ich will nicht sagen, dass ich unter einer Phobie leide. Ich kann sie nur nicht ausstehen. Zu viele Beine, zu schnell, zu still…

Obwohl: keine Ahnung, ob Spinnen Geräusche machen können, ich glaube, ich will das nicht wissen. Ab einer bestimmten Größe weigere ich mich, in ihre Nähe zu gehen und brauche die Hilfe einer furchtlosen Heldin (meiner Frau), um mich wieder in Sicherheit wiegen zu können. Das erzähle ich nicht, um mich hier selbst vorzuführen, Weiterlesen