Bild und Ton

Foto: Elfie Voita

Bild: Elfie Voita

Im Hauptbahnhof Lummerland, den Räumlichkeiten, die alltäglich von einer Initiative örtlicher Tagesmütter genutzt werden, begann am Freitag eine Ausstellung, die heute – am Sonntag – um 17:00 Uhr endete. Eine Warendorfer Malerin – Chris Dargel Kleman und zwei Künstlerkollegen – Klaus Feidicker und Swen Maximiliandt Bäumker- stellten ihre Bilder aus und hatten uns, die Schreibwerkstatt der Volkshochschule Warendorf, dazu eingeladen. Damit stellten sie sich in die Tradition einer leider eingeschlafenen Veranstaltungsreihe. Bis vor wenigen Jahren gab es in Warendorf nämlich die Kulturey, ein Forum für die örtliche Kunstszene, das alljährlich einen Kultursommer organisierte. Musik, Malerei, Schauspiel, Tanz und Literatur: Wer wollte, konnte sich mit einer selbst organisierten Veranstaltung einbringen. Es war schön, vielfältig und bunt, fand im Garten oder Wohnzimmer statt, im Hinterhof oder auf der Straße, vor hundert Zuschauern oder fünf. Es war wohl der Erfolg, der die Kulturey dann an ihre Grenzen brachte.
Ich versuche mal, als am Rande Beteiligter, zu beschreiben und zu interpretieren, was da passiert ist. Die Veranstaltungen wurden größer und es reichte nicht mehr, dass jeder seinen eigenen Beitrag organisierte. Jemand musste die gesamte Reihe im Blick behalten, Termine koordinieren, Plakate drucken lassen und was auch immer an zeitraubenden und vermutlich nervigen Aufgaben zu erledigen war. Umsonst war auch nur die eigene Arbeit… und an einem bestimmten Punkt reichte es den Hauptverantwortlichen: Aus. Das ist schade, aber verständlich. Es war wohl nie geplant, ein Festival professionell zu planen und durchzuführen – plötzlich wurde es aber erwartet, auch wenn diese Erwartungen vielleicht nicht so ausgesprochen wurden.
Früher hatten wir also die Kulturey – jetzt haben wir eine Lücke. Und genau deshalb war es gut, dass es am Wochenende diesen kleinen Ableger der Kulturey gab. Es hat Spaß gemacht, die Räume der Volkshochschule und den eigenen Schreibtisch zu verlassen und mit der Malerin und den Malern ins Gespräch zu kommen, den Besuchern der Ausstellung unsere Texte zu präsentieren und sich als Teil einer offenen, vielfältigen Kulturszene zu erleben.

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