Gegen den Wind. Im strömenden Regen. Vorbei an der Müllverbrennungsanlage – der Nase nach. Es donnert. Eine schmale Straße, ausgeschildert als Radweg, auch als Radweg, nicht nur als Radweg. Zu viele, zu schnelle Autos. Kopf einziehen, weiter.
Wasser in den Schuhen. Abbiegen in einen Weg, kaum befestigt, durchweicht. Tropfnasses Gebüsch tropft nass. Flachland, ein Bahndamm am Horizont, jenseits davon Industrie. Vollgelaufene Gräben trennen Weideflächen. Möglicherweise Naturschutzgebiet. Tiere auf den Weiden, Rinder, Pferde, stehen still, den Kopf gegen den Regen gesenkt. Stoisch. Natur gegen Natur: Unentschieden.
Nur wir machen weiter, strampeln uns ab. Da lang. Vermutlich. Ein Waldstück, ein Unterstand. Fahrräder abstellen, Pause mit Blick auf die zurückgelegte Strecke. Grau. Wolken, Wiesen, Wege. Alles Grau. Zurück auf die Räder, zurück in den Regen.
Gewitter treibt uns in einen Fahrradtunnel, grummelt ein wenig und zieht ab. Ein Baum, von Menschenhand gebeugt, als Mahnmal für einen Mord. Regen. Ein Wolkenbruch, eine Straßenbrücke. Warten. Blasen auf Pfützen.
Am Kanal entlang, geradeaus. Richtig geradeaus, so, wie geradeaus gemeint ist – und dann noch ein Stück geradeaus. Kleine Häuser, wohl nicht deshalb so gebaut, damit wir sie putzig finden. Ein Dorf, kleine Brücke über einen gurgelnden Bach – der Bäckerladen ist geöffnet. Heißer Kaffee, Gebäck, ein Blick auf die Landkarte. Noch immer Kilometer.
Sonne. Die Straße dampft, wir dampfen. Farben kehren zurück.
Läuft.
Lieber Herr Voita!
Das lief ja wie geschmiert. Klingt nach einem tollen Ausflug durch den Regen und einem ereignisreichen Erlebnis. Eine schöne Tour in die Gedanken!
Herzliche Grüße
Mallybeau M.
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Nach-gedacht und für den Sommer vor-gedacht.
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Aaah…mitgedacht! 🙂
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Regen! Regen hätte man hier im Norden gern! Extrem warm, bis 30 °, seit vielen Wochen kein Regen, Grillverbot, Bewässerungsverbot für die Gärten, Notversorgung der Insel Öland über Wasser-Pipelines …
Schiebe bitte etwas Regen her!
Aber schöne Gedanken in Deiner kurzen Geschichte.
Gruß aus Småland
Marten
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Wenn es mal wieder Sommer ist, dann ist es auch wieder nicht recht. Aber stimmt schon, die Extreme sind es, die es so ungemütlich machen!
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Es ist manchmal eine Frage von wenigen Kilometern – hier ist es heiß und trocken, etwas weiter südlich versinkt alles im Schlamm… Noch ist das Wetter etwas, das wir nicht beeinflussen können (zumindest nicht das unmittelbar eintreffende Wetter). Bleibt für uns nur die Frage, ie wir damit umgehen. Es nehmen wie es kommt (da haben wir keine Wahl), drüber jammern – oder das Beste draus machen!?
Ganz ehrlich, der Gedanke vom Regen in die Sonne zu kommen ist schön – fast schöner als direkt Sonne und Wärme zu haben!
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Besser jedenfalls als vom Regen in die Traufe!
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Regenwaldfeeling gemischt mit dem Gestank der Müllverbrennungsanlage, was für eine gemischte Reise durch zwei Welten. Also ehrlich, ich hätte euch nicht begleiten wollen 🙂 Hier kannst du kaum auf Feldwegen radeln, da bleibst du im Schlamm stecken. Die Pflanzen wuchern zwar und die Froschpopulation kann sich auf den Wiesen vermehren, aber für Ausflüge braucht man Gummistiefel und Friesennerz 😦
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Na, bis wir den Bodensee umrunden wollen, ist ja hoffentlich alles wieder getrocknet. Aber mein kleiner Reisebericht zeigt ja, dass wir wettererfahren sind.
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So sehe ich das auch immer in der Welt, diese Mischung aus schöner Natur und menschengemachtem Gestank, Oasen. Und genau so kommt mir das Wetter im Moment vor, so unbeständig und gemischt, auch trügerisch. Jetzt gerade scheint die Sonne, aber es scheint wieder ‚etwas‘ unterwegs zu sein. Da aber im Moment alles sehr lokal begrenzt passiert, kann man seine Radtour nur so machen wie ihr und damit rechnen, dass man von der Sonne in den Regen kommt oder besser umgekehrt.
LG, Ingrid
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im spannenden Telegrammstil geschrieben, cool 🙂
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Danke. Ja, es ging mir um die sprachliche Reduktion.
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*lächel* das konnte ich gut feststellen 🙂
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