Friesland (2): Unterwegs

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Rund zwanzig Kilometer nördlich von Zwolle liegt die alte Hansestadt Kampen. Rund 50.000 Menschen leben in der angeblich dümmsten Stadt der Niederlande, über die bereits 1563 ganz Europa gespottet haben soll. Da muss etwas an mir vorbeigegangen sein. Aber jedes Land hat seine Stadt, seine Region, über die gespottet wird. Bei uns ist das Schilda, die fiktive Heimat der Schildbürger, es ist aber auch Ostfriesland mit den Ostfriesenwitzen. Ein Beispiel für die Witze über Kampen: Der Kanarienvogel des Bürgermeisters von Kampen war entflogen und damit der Vogel nicht entkam, ließ der Bürgermeister die Zugbrücken hochziehen.

Es wird vermutet, dass Kampen den Spott der Niederländer verdient hatte. Die Stadt war durch ihre Lage an der Ijssel und der Zuidersee reich und mächtig geworden, durch die Versandung der Ijssel hatte sie ihre Bedeutung aber auch wieder verloren. Und wer tritt nicht gerne nach?

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Kampen ist aber eine wirklich sehenswerte Stadt. Vom gegenüberliegenden Ijsselufer aus hat man einen wunderschönen Blick auf das Panorama der Stadt. Es gibt sogar einen Parkstreifen, der offenbar Gelegenheit bieten soll, auszusteigen und ein Foto zu machen. Wir haben das natürlich verpasst.

Mächtige mittelalterliche Stadttore, viele schöne alte Gebäude, eine theologische Hochschule. Eine ruhige Stadt für einen nachmittäglichen Spaziergang.

Teil 3

10 Gedanken zu “Friesland (2): Unterwegs

  1. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. – Übrigens finde ich diesen Bürgermeister gar nicht so dumm. Muss ja schließlich nicht jeder Ornithologe sein und wissen, dass ein Kanarienvogel kein Zugvogel ist und ihm Zugbrücken daher piepegal sind.

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  2. Gern lese ich diese virtuelle Reise durch Westfriesland. Bei der Gelegenheit schicke ich einen Gruß aus Nordfriesland an die Landsleute im Süden (=Westen), immerhin westlich von Ostfriesland … Verwirrend.

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  3. Pingback: Friesland (1): Unterwegs | Manfred Voita

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