Ey, Dix!

von Frank Vincentz (Eigenes Werk) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)%5D, via Wikimedia Commons

Was brachte den Sachsen Otto Dix nach Düsseldorf? Offenbar war er in Dresden wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich, Conrad Felixmüller, ein Malerkollegen aus Dresden, vermittelt ihm den Kontakt zur  Düsseldorfer Avantgarde-Gruppe Junges Rheinland – und empfiehlt ihn bei Johanna Ey. Und wenn ich auch über Otto Dix schreiben will, ich muss von Johanna Ey erzählen.

Mitte Vierzig ist sie, geschieden, 12 Kinder hat sie zur Welt gebracht, von denen 8 gestorben sind – und nun nimmt sie ihr Leben in die Hand. Eine Bäckerei mit Café in der Nähe der Akademie in Düsseldorf sichert ihren Lebensunterhalt – und auch den ihrer Gäste, der Kunststudenten, die hier ihren Kaffee trinken und anschreiben lassen. Bald wird mit kleinen Kunstwerken gezahlt und ein Galerie-Café entsteht. Nach Kriegsende wird daraus „Neue Kunst – Frau Ey“ und sie die meistgemalte Frau Deutschlands. Otto Pankok gründet mit anderen Malern „das junge Rheinland“ – Postadresse ist die Galerie der Frau Ey. Zu ihrem 65. Geburtstag dichtete Max Ernst: „grosses ey wir loben dich / ey wir preisen deine staerke / vor dir neigt das rheinland sich /und kauft gern und billig deine werke.“

Diese Frau Ey ist es, die Otto Dix nach Düsseldorf holt, ihm die Fahrkarte bezahlt, bei der er wohnt und die seine Bilder verkauft.

Echt cool, ey!

4 Gedanken zu “Ey, Dix!

  1. Johanna Ey – solchen Mensch mögete ich gerne kennenlernen. Hat bestimmt mehr zur Welt gebracht, als so zwangsgesellschaftlich gezählt wird. Akademiebrötchen fürs Weiter, z.B. – Ich wußte Nix, aber daß Frauen sehr wichtig sind, das schon. Schöne Ermahnung, schönes Foto. Danke.

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