Ich bin kein direkter Rüpel, aber die Brennnessel unter den Liebesblumen
Karl Valentin
Kann man den Valentinstag, heute übrigens ein Valendienstag, einfach verstreichen lassen? Ohne Blumen? Äh.. ja! Ohne Text? Natürlich nicht!
Wie das so ist mit Heiligen, entweder hat es sie nicht gegeben bzw. es wird empfohlen, sie nicht mehr anzurufen – vermutlich kein Anschluss unter dieser Nummer, oder die Zeit hat dazu beigetragen, dass alles ein wenig unscharf wird, dass nicht mehr deutlich ist, was einst überhaupt nicht klar war. Valentin, das steht fest, hat es gegeben. Irgendeinen Valentin, ganz sicher. Ich kenne auch einen. Aber für den Valentinstag zuständig ist ein anderer, möglicherweise der Valentin von Terni, der in der dortigen Basilika bestattet ist. Der gute Mann hat ein recht umfangreiches Aufgabengebiet, dafür das er schon im Jahre 269 den Löffel abgab, Verzeihung, den Bischofsstab fallen ließ.
Als Schutzpatron ist er für die Jugendlichen, Reisenden und Imker zuständig. Was verbindet diese drei Gruppen? Jugendliche und Reisende sind viel unterwegs. Jugendliche und Imker sind für Süßes zu haben. Reisende und Imker sind abhängig vom Flugwetter… ah, ja, Jugendliche machen auch mal gern einen Ausflug. Jetzt haben wir’s. Jugendlich, Reisende und Imker verbinden die Ausflüge, deshalb also ein gemeinsamer Schutzpatron.
Anrufung bei Wahnsinn, Epilepsie und Pest. Muss man übrigens selbst anrufen oder kann man das auch Beauftragten überlassen? Wahnsinn, Epilepsie und Pest, das machte einst auf dem Praxisschild ganz sicher was her. Oder wo auch immer die Zuständigkeiten vermeldet wurden. Seitdem die Pest geheilt werden kann, würde ich Antibiotika der Anrufung des Heiligen vorziehen. Bei Kirche und Wahnsinn, dieses Wort habe ich im Zusammenhang mit Krankheit wahnsinnig lange nicht gehört, fällt mir spontan der Exorzismus ein, vergessen wir gleich wieder, lieber Tabletten. Ach, fassen wir es einfach kurz: Valentin ist zuständig für aussichtslose Fälle. Und die Bewahrung der jungfräulichen Unschuld.
Außerdem soll er zu einer guten Verlobung und Heirat verhelfen.
Und warum sind all diese Kompetenzen bei ihm angesiedelt? Weil er – oder jemand – gegen ein ausdrückliches kaiserliches Verbot Paare christlich getraut hat. Nicht, weil er am 14.02. Blumen verschickt hat.
An dieser Stelle wären jetzt mahnende Worte angebracht, über die Bedeutung der Ehe, die kirchliche Trauung, überhaupt irgendetwas Wichtiges. Aber das liegt außerhalb meiner Kernkompetenz. Angerufen werde ich dazu übrigens auch nicht.
Und dann, sollten wir nicht vergessen, hätte dieser Valentin schon mögen gewollt, nur eben dürfen hat er sich nicht getraut … 🙂
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Ja. Das ist der einzige Valentin, mit dem ich etwas anfangen kann.
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Karl Valentin: Fleisch, Gemüse, Obst, Mehlspeisen und so weiter.
Liesl Karlstadt: Nein, nein, nicht was er ißt, will ich wissen, sondern wie er ist!
KV: Ja,ein Fremder ist nicht immer ein Fremder.
LK: Wieso?
KV: Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.
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Vor Jahren hatte der Discounter Plus dieses hübsche Valentinsgeschenk im Sortiment. Für den, der sich unbeliebt machen wollte:
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Shit happens.
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Die einzigen, die den Valentin am Leben und somit im Kalender erhalten, sind die Blumenhändler. Es sei ihnen gegönnt.
Wobei ein bisschen Beistand für Europa in diesen Zeiten auch nicht ungelegen käme. Und dafür wären heute eigentlich seit 1980 Kyrill und Method zuständig. Na ja, ich denke, die machen ihren Job auch ohne Blumen 🙂
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Kyrill kannte ich nur als einen verhängnisvollen Sturm, der hier in NRW große Schäden angerichtet hat. Jetzt bin ich schlauer, danke für den kleinen Religionsunterricht! Zumal mein Vater ja aus dem heutigen Tschechien stammt, also zumindest slawische Einflüsse hatte.
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Gebe noch die Schneekatastrophe 2005, die ich in Burgsteinfurt überlebt habe, dank der Kugel: https://www.youtube.com/watch?v=KpDC2wXbht4 🙂
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Das war die Zeit, als Harald Schmidt noch witzig war…
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Blumen und Feiertage müssen bei mir „leider“ draußen bleiben^^, weshalb sogar mein Geburtstag im Winter in den Juni verlegt wurde. Oder, wie der glücklicherweise hier allseits geschätzte Karl Valentin in Bezug auf die Weltpolitik richtig sagt: „Bei einer Reichstagswahl hat sich einmal jemand den Jux erlaubt, mich als Kaiser des deutschen Reiches zu wählen. Ich habe dieses auch sofort als Jux aufgefaßt.“ >>> Ohne Blume ins Bett …
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