![von New York Public Library (https://www.flickr.com/photos/nypl/4055707313/) [No restrictions], via Wikimedia Commons](https://manfredvoita.files.wordpress.com/2017/01/violin_player-_4055707313.jpg?w=207&h=300)
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Ich hatte Musik gehört und wie das jetzt oft so geht, Musik, die ich auf anderen Blogs gefunden habe, Musik, auf die ich gestoßen bin, weil ich dann einfach weitergehört habe. Springsteen, der Woody Guthrie spielt oder Chimes of Freedom von Bob Dylan. Einer der besten Songs, die je über die menschliche Freiheit geschrieben wurden, kündigt Bruce seine Coverversion an. Die Fassung gefällt mir, aber die von den Byrds erreicht mich ganz anders, drückt irgendwo auf einen Knopf und etwas passiert. Die ist 1965 veröffentlich worden. Dylan hat den Song schon 1964 herausgebracht. Seine Aufnahme, das Original, habe ich erst später kennengelernt. Für mich sind die Byrds praktisch das Original.
Es geht mir also, das ist inzwischen hoffentlich deutlich, nicht darum, wer ein Stück geschrieben hat, ja, es geht mir nicht einmal darum, wer die bessere Aufnahme gemacht hat, nein, es geht mir darum zu beschreiben, was diese Songs auslösen. Etwas, das anders ist als ein aktuelles Konzerterlebnis, ja, sogar anders, als ein Van Morrison Konzert. Anders wohlgemerkt, nicht besser. Und ich kann mir auch nicht aussuchen, welche Songs das sind, es sind Titel, die mir passiert sind, ja, so könnte man das wohl sagen. Sie waren Teil meiner Jugend und gehören damit zum Inventar. Erinnerungsmöbel.
Manche davon sind mir peinlich. Peter & Gordon zum Beispiel. An manche habe ich lange, ganz lange nicht mehr gedacht, dann begegne ich ihnen wieder. Im Zusammenhang mit Todesfällen, wie das mit alten Bekannten und Verwandten oft so ist. Wenn ich alte Schallplatten auflege, schaue ich jetzt häufiger mal nach, was aus den Musikern geworden ist, nur um festzustellen, dass sie längst das Musizieren aufgegeben haben. Oft genug auch alles andere. Jetzt, wo ich eine positive Stimme brauchen könnte, halten sich die Beach Boys einfach zurück. Eingeschnappt vermutlich.
Good vibrations gehört übrigens zu diesen Titeln. Steppenwolfs Born to be wild. Crosby, Stills, Nash & Young mit Don’t let it bring you down – und so weiter und so weiter. Die machen immer noch etwas mit mir. In meinem Alter erwähnt man das Herz in diesem Zusammenhang besser nicht, sonst gibt es gleich ein EKG und ein Dauermedikament. Es ist aber auch nicht das Herz, es ist der Bauch. Der damals auch noch nicht da war. Da kribbelt etwas. Da gibt es noch einen wunden Punkt, da ist noch eine Erinnerung an ein Versprechen auf die Zukunft. Ich glaube, ich lasse meine Haare wieder wachsen.
Es hat, so erinnere ich mich gern,auch schon damals – ohne Bauch – gekribbelt.
Und weil Musik für mich ein sehr starker Erinnerungsträger ist, liebe ich es, hin und wieder diese wunderbaren Oldies anzuhören und mich dabei zu erinnern: an Herzklopfen, Verliebtsein, Traurigsein, Sehnsuchthaben,
Die Erinnerung malt mit goldenem Pinsel…
🙂
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„Ein sehr starker Erinnerungsträger“: das trifft es!
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Spätestens am Abend vor meinem Geburtstag höre ich immer meine alten Songs und es spulen sich viele schöne und wichtige Erinnerungen ab. Diese Nacht wird immer länger und länger den Jahren entsprechend. Es ist eine ähnliche Auswahl wie deine und es bewegt einem immer wieder all diese guten Stücke zu hören. Und dann denke ich, ja es war ein spannendes, bewegtes und sehr gutes Leben.
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Klasse Foto! – Dennoch möchte ich auch den Text in Gänze unterschreiben. Was ist aus dem ganzen Rhythmus, wo auch ich damals mitmusste, nicht geworden und warum gefallen mir heute Coverversionen so gut? Was machten die ollen Songs damals mit mir und was heute? Na, meistens doch Good vibrations, weshalb ich hier, weil morgen ja neuer US-Präsident wirklich da ist, diesen Link der mehrfach benannten Beach Boys geben möchte 🙂 : https://www.youtube.com/watch?v=F1Q-iXmD6wQ
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*schmunzel* wie schön…
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Wie schön, dass wir den Luxus der Tonkonserven, mit denen wir in Erinnerungen eintauchen können.Und faszinierend, dass dein Text ganz ohne auskommt.
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Musik lässt uns etwas fühlen, aber weil wir Musik unterschiedlich erleben, müssen wir doch wieder nach Worten suchen, um das Erlebte zu teilen oder zumindest mitzuteilen.
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… als hättest Du mein (Musik)leben beschrieben …
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Vor einigen Jahren sind die B.B.´ in „meinem“ Dorf in Schweden open air aufgetreten (Leadsänger Love`s Oma stammt dorther). Neben dem Sun-feeling in einer Sandbahnarena und dem Beachsound imponierten etwa 50 Amischlitten der 50er und 60er Jahre – pink, türkis und massenhaft Chrom. Insgesamt eine Komposition aus Erinnerungen, Augen- und Ohrenschmaus….
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Da kribbelt etwas…so ist das mit mancher Musik.
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Einen hab´ ich noch. & Surf mit 🙂 :
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:))
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Jau!!!!! 😉
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„Papa-Oom-Mow-Mow“
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