Unter die Haut

 

Menschen kommen auf seltsame Ideen. Zum Beispiel auf die Idee, sich tätowieren zu lassen. Bis vor wenigen Stunden gab es für mich keinen Grund, darüber auch nur nachzudenken. Gut, das hat sich auch nicht geändert, aber ich habe festgestellt, dass es Tattoos gibt, die mir etwas sagen. Was natürlich überhaupt nicht verwunderlich ist, weil es sich um gestochen scharfe Schrift handelt. Menschen lassen sich nicht nur Anker, Herzchen und die Namen ihrer künftigen Verflossenen tätowieren, nein, es gibt einige, die sich mit literarischen Zitaten beschriften lassen. Das Haut beschrieben wird, ist nun wahrlich nicht neu, Pergament ist schließlich nichts anderes. Aber ein Kurt-Vonnegut-Motiv auf dem Arm oder Rücken? Da musste ich doch mal genauer hinschauen, obwohl ich sonst eher Seiten, Programme und Messen meide, die sich dieser Form der Nadelarbeit widmen. Unter contrariwise sind Beispiele dafür zu sehen.

Dort findet sich auch ein Zitat zu Vonnegut, das mir so gut gefallen hat, dass ich es einfach wiedergeben muss:
„while breakfast of champions is not my favorite vonnegut book, it is the first book that made me love reading. i was 15 and after every page i kept thinking, “i never knew books could be like this.” i read every single vonnegut book after that“

Ich weiß nicht, wie alt ich war, wohl eher Anfang Zwanzig, aber Vonnegut hatte eine ähnliche Wirkung auf mich. Na gut, nach Karl May, Kishon, Grass und Böll wurde es wohl auch Zeit, dass mir mal einer literarisch den Kopf wusch, einschließlich klarspülen. Humanismus, Humor und eine Leichtigkeit des Erzählens, die manch einen glauben lässt, sie sei so einfach, das könne doch jeder – und dann kann man es eben doch nicht. Ich jedenfalls nicht.

10 Gedanken zu “Unter die Haut

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